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Bremsen entlüften – so funktioniert es richtig

MK-Fahrwerkstechnik.de
2025-10-14 11:25:00 / MK-Fahrwerkstechnik | BLOG / Kommentare 0

Performance zählt nicht nur beim Motor oder beim Fahrwerk, sondern ganz besonders bei der Bremsanlage. Denn was bringt die beste Beschleunigung oder ein perfekt abgestimmtes Gewindefahrwerk, wenn die Bremsen nicht auf höchstem Niveau arbeiten? Ein schwammiges Bremspedal kann jede Kurvenfahrt ruinieren, den Bremsweg gefährlich verlängern und im schlimmsten Fall die Sicherheit im Straßenverkehr massiv beeinträchtigen. Deshalb gehört es zum Basiswissen, die Bremsen richtig entlüften zu können. Dieser Vorgang entfernt Luft aus dem Bremssystem und sorgt dafür, dass das Bremspedal wieder knackig anspricht und die volle Bremsleistung zur Verfügung steht.

Bremsen entlüften als Sicherheitsfaktor

Luft hat in einer Bremsanlage nichts verloren. Während Bremsflüssigkeit nahezu inkompressibel ist und den Druck direkt auf die Bremssättel und Kolben überträgt, lässt sich Luft zusammendrücken. Schon kleine Luftblasen im Bremssystem sorgen dafür, dass der Druck nicht vollständig bei den Bremsbelägen ankommt. Das Ergebnis: Ein weiches Pedal, verzögerte Bremswirkung und ein deutlich längerer Bremsweg. Für Tuning-Fahrer, die Wert auf Performance legen, ist das ein absolutes No-Go. Die Folgen auf einen Blick:

  • schwammiges Pedalgefühl beim Bremsen
  • ungleichmäßige Bremswirkung an den Rädern
  • längere Bremswege, vor allem bei Vollbremsungen
  • Gefahr von Überhitzung bei wiederholten Bremsvorgängen

Entlüften ist also ein entscheidender Sicherheitsfaktor.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bremsen entlüften

Das Bremsen entlüften ist kein Hexenwerk, wenn Sie systematisch vorgehen und die Reihenfolge einhalten. Am besten funktioniert die klassische Methode mit einem Helfer, der die Fußbremse betätigt.

So gehen Sie vor:

  1. Fahrzeug sicher aufbocken und das Rad mit der größten Entfernung zum Hauptbremszylinder wählen – bei Linkslenkern hinten rechts.
  2. Rad demontieren, Entlüftungsventil am Bremssattel freilegen.
  3. Einen durchsichtigen Schlauch auf das Ventil stecken und das andere Ende in einen Behälter mit frischer Bremsflüssigkeit tauchen.
  4. Bremsflüssigkeitsbehälter öffnen, mit neuer Flüssigkeit auffüllen und den Stand permanent kontrollieren.
  5. Mit Ringschlüssel das Ventil leicht öffnen, während der Helfer das Pedal langsam pumpt. Das Pedal langsam pumpen und dabei nur etwa bis zur Hälfte durchtreten, nicht bis zum Bodenblech.
  6. Alte Flüssigkeit und Luftblasen treten über den Schlauch aus. Sobald keine Luft mehr sichtbar ist, Ventil schließen.
  7. Zum nächsten Rad wechseln
  8. Nach Abschluss alle Ventile prüfen, Räder montieren und Bremsflüssigkeit bis zur MAX-Markierung nachfüllen.
  9. Probefahrt durchführen und Bremswirkung testen.

Reihenfolge der Räder

Die klassische Empfehlung hinten rechts zu beginnen, dann hinten links, vorne rechts und vorne links gilt nur bei klassischen Anlagen. Viele moderne Fahrzeuge haben diagonal geteilte Bremskreise, dort kann die Reihenfolge abweichen (z. B. hinten rechts → vorne links → hinten links → vorne rechts). Besser: Immer Herstellerangaben beachten – die Faustregel „vom entferntesten Rad zum nächsten“ ist nicht universell gültig.

Bremsen entlüften: Welche Tricks können helfen?

Das Entlüften der Bremsen gehört zu den Arbeiten, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Sobald Luft ins Bremssystem gelangt, nimmt die Bremsleistung spürbar ab und das Pedal fühlt sich schwammig an. Um das zu vermeiden, gibt es verschiedene Vorgehensweisen, von bewährten Klassikern bis hin zu moderner Werkstattausrüstung.

Methoden und Tricks beim Entlüften

  • Zwei-Mann-Methode: Während eine Person das Bremspedal langsam betätigt, öffnet die zweite Person das Entlüftungsventil am Bremssattel. So werden Luftblasen und alte Bremsflüssigkeit aus dem System gedrückt. Wichtig dabei: Der Vorratsbehälter darf nie zu leer werden, sonst zieht das System erneut Luft. Diese Methode ist vor allem bei älteren Fahrzeugen ohne ABS gängig.
  • Vakuumpumpe oder Drucksystem: Deutlich komfortabler arbeiten spezielle Pumpen, die Unterdruck oder Überdruck erzeugen. Sie ermöglichen das Entlüften ohne Helfer und sind gerade bei modernen Fahrzeugen praktisch. Die Geräte saugen die Flüssigkeit samt Luft direkt durch den Schlauch ab – eine saubere Lösung für ambitionierte Schrauber und Profis.
  • Schwerkraftmethode: Hierbei wird das Ventil geöffnet und die Bremsflüssigkeit läuft von selbst nach unten ab. Diese Methode kann als Unterstützung oder Vorarbeit beim Bremsflüssigkeitswechsel genutzt werden, reicht jedoch nicht aus, um die Anlage vollständig und zuverlässig zu entlüften.

Besonderheiten bei ABS und modernen Systemen

Bei Fahrzeugen mit ABS, ESP oder elektronischen Bremskraftverteilern reicht die klassische Methode oft nicht mehr aus. In diesen Systemen sitzen zusätzliche Ventile und Hydraulikkreise, die beim Entlüften gezielt angesteuert werden müssen. Dafür wird häufig ein spezielles Druckgerät eingesetzt, das den Behälter unter Druck setzt und die Ventile öffnet. Teilweise ist auch ein Diagnosegerät erforderlich, um den automatischen Entlüftungszyklus im ABS-Modul zu starten.

Bei ABS/ESP-Fahrzeugen ist die genaue Vorgehensweise stark herstellerabhängig. Reihenfolge und Geräte werden im Werkstatthandbuch angegeben.

Praktische Hinweise

Bei Fahrzeugen mit Druckspeicher oder Restdruckventilen ist es sinnvoll, vorab Restdruck abzulassen (Bremspedal mehrfach drücken). Bei einfachen Systemen kann das entfallen. Gerade bei ABS-Systemen verhindert das Probleme. Ebenso wichtig ist der regelmäßige Wechsel der Bremsflüssigkeit: Da sie Wasser anzieht, können bei hohen Temperaturen Dampfblasen entstehen, üblicherweise sollte die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre erneuert werden (hierbei hat die Herstellerangabe jedoch Vorrang). Bremsflüssigkeit ist stark ätzend und darf nicht auf Lack oder Haut gelangen. Handschuhe, Schutzbrille und eine fachgerechte Entsorgung der Altflüssigkeit sind Pflicht.

Ob klassische Pumpmethode oder moderner Druckentlüfter – entscheidend ist, dass die Bremsanlage am Ende frei von Luftblasen ist. Für ältere Fahrzeuge ohne ABS mag ein einfacher Trick reichen, moderne Autos verlangen oft nach Spezialgeräten oder sogar Werkstattunterstützung. Wer sein Auto nicht nur optisch, sondern auch technisch perfekt im Griff haben will, sollte beim Entlüften Wert auf sauberes Arbeiten und die richtigen Werkzeuge legen. So bleibt die volle Bremsleistung erhalten – ein Muss, nicht nur für Tuning-Fans.

Sicherheitstipps beim Entlüften

Das Entlüften der Bremsen erfordert Sorgfalt, weil die Bremsflüssigkeit aggressiv ist und Lack oder Haut schädigen kann. Außerdem darf während des gesamten Vorgangs keine Luft ins System zurückgelangen.

Darauf sollten Sie achten:

  • Flüssigkeitsstand im Behälter niemals unter ¼ sinken lassen
  • nur saubere, passende Bremsflüssigkeit (DOT 3, DOT 4, DOT 5.1) verwenden
  • stets mit Handschuhen und Schutzbrille arbeiten
  • Flüssigkeit nicht mit Lack in Kontakt bringen
  • nach jedem Arbeitsschritt Ventile sorgfältig schließen

Mit diesen Tipps vermeiden Sie typische Fehler und erhöhen die Sicherheit.

Häufige Fehler

Selbst erfahrene Schrauber können beim Entlüften Fehler machen. Diese lassen sich vermeiden, wenn man die häufigsten Stolperfallen kennt:

  • Flüssigkeitsstand nicht nachgefüllt → erneute Luft im System
  • Bremspedal zu stark durchgetreten → Hauptbremszylinder beschädigt
  • falsche Reihenfolge der Räder → Luft bleibt im System zurück
  • ungeeignete Flüssigkeit eingefüllt → Schäden an Dichtungen
  • zu früh abgeschlossen → kleine Restblasen sorgen weiter für schwammiges Pedal

Wichtiger Hinweis: Nur die vom Hersteller freigegebene Spezifikation verwenden – ein Mischen von DOT 3/4/5.1 mit DOT 5 (auf Silikonbasis) ist nicht erlaubt.

Wer diese Fehler kennt, kann sie vermeiden und die Bremsen richtig entlüften.

Bremsen entlüften für Tuning-Fans

Besonders wenn man mit größeren Bremsscheiben, Sportbelägen oder Mehrkolben-Sätteln fährt, ist ein korrekt entlüftetes Bremssystem entscheidend.

Denn je leistungsfähiger die Bremsanlage, desto sensibler reagiert sie auf kleine Mengen Luft. Auf Trackdays oder nach längeren Standzeiten ist es daher keine Seltenheit, dass die Bremsen neu entlüftet werden müssen. Für ambitionierte Fahrer gehört die Entlüftung deshalb genauso zum Standard wie der Öl- oder Bremsbelagwechsel.

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FAQ – Bremsen entlüften für Tuning-Fans

Warum muss man die Bremsen überhaupt entlüften?

Gelangt Luft in die Bremsleitungen, sinkt der Bremsdruck und das Pedalgefühl wird schwammig. Entlüften entfernt die Luftblasen und sorgt dafür, dass die volle Bremskraft wieder zur Verfügung steht – ein Muss für Sicherheit und Performance.

Woran erkenne ich, dass Luft im System ist?

Typische Anzeichen sind ein weiches oder nachgebende Fußbremse, ein verlängerter Pedalweg oder eine ungleichmäßige Bremswirkung. Spätestens dann sollte das System entlüftet werden.

Welche Werkzeuge brauche ich?

  • passende Bremsflüssigkeit (DOT 3, DOT 4, DOT 5.1)
  • Ringschlüssel für das Entlüftungsventil
  • durchsichtiger Schlauch und Auffangbehälter oder ein Druckentlüfter
  • Bremsflüssigkeitspumpe oder Spritze zum Nachfüllen

In welcher Reihenfolge entlüftet man?

Generell: vom Hauptbremszylinder entferntesten Rad zum nächsten. Bei diagonal geteilten Systemen oder ABS gilt unbedingt die Herstellerangabe.

Wie oft sollte man entlüften oder Bremsflüssigkeit wechseln?

Die Flüssigkeit sollte alle zwei Jahre, bei sportlicher Nutzung sogar jährlich gewechselt werden. Entlüften ist Pflicht nach Reparaturen, Bremsbelagwechsel oder wenn das Pedal weich wirkt.

Kann ich allein entlüften?

Ja, mit einem Rückschlagventil oder einem Druckentlüfter ist auch eine Ein-Mann-Entlüftung möglich. Für Hobbyanwender ist ein Druck- oder Vakuumentlüfter meist die zuverlässigste Ein-Mann-Lösung. Die klassische Zwei-Personen-Methode ist jedoch nach wie vor die sicherste Variante.

Was kostet eine Bremsenentlüftung in der Werkstatt?

Je nach Fahrzeug liegen die Kosten zwischen 50 und 120 Euro. Bei Fahrzeugen mit ABS kann es etwas teurer werden, da elektronische Ventile angesteuert werden müssen.


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